Eine Abkühlung während der Hitzeperiode
Es ist Juni, die Tage werden länger und die Temperaturen steigen. Doch genau zu dieser Zeit kommen die Abschlussklassen der Oberstufe mit Skihandschuhen in die Schule. Der Grund für dieses ungewohnte Bild ist nicht einfach aus einem Jux entstanden, sondern hat schon längere Zeit schon fast eine Tradition.
Am Ende der obligatorischen Schulzeit dürfen die Schüler*innen in der Chemie (neu Natur und Technik) Glace selbst herstellen. Das Rezept dafür ist simpel:
Für 2 Portionen nimmt man 1 dl Milch und 1 dl Rahm, gibt Aromen (Schokolade, Vanille, Zimt, Beeren etc.) nach belieben dazu. Schmeckt das ganze mit Zucker ab, nach eigenem Gusto und mischt es zu einer einheitlichen Flüssigkeit.
Es wäre jedoch nicht ein naturwissenschaftlicher Unterricht, wenn jetzt nicht etwas Spezielles passieren würde. Und es würde auch nicht rechtfertigen, weshalb von den Schülern*innen verlangt wird, Winterhandschuhe anzuziehen. Um aus dieser Flüssigkeit eine schmeckende Glace und kein Milchshake zu machen, wird das ganze mit flüssigem Stickstoff gekühlt.
Stickstoff hat einen Siedepunkt von -195.8°C, wenn man sagen würde, flüssiger Stickstoff ist also sehr kalt wäre das fast untertrieben. Um sich keine Verletzungen zuzuführen, werden daher neben den üblichen Schutzmassnahmen eben die bereits erwähnten Handschuhe gebraucht, da die Schüssel mit den durchmengten Zutaten ebenfalls sehr stark abkühlt. Dieses Kühlmittel wird nun unter ständigem Rühren unter die Masse gemischt und aus dem Milchshake wird innert kürzester Zeit eine gelungene Abkühlung. Das Resultat: eine Chemielektion, an die man sich hoffentlich lange erinnern wird, zufriedene Schüler*innen und Lehrer*innen und einen vollen Bauch.