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Märchen in Jugendsprache, 2. Real

 

Märchen in Jugendsprache 

Wir von der R2 hatten den Auftrag, bekannte Märchen wie «Rotkäppchen», «Hänsel und Gretel», «Schneewittchen» und «Dornröschen» in Jugendsprache umzuschreiben. Dabei arbeiteten wir in 3er oder 4er Gruppen. Dieser Schreibanlass machte uns Spass, da wir endlich einmal Ausdrücke verwenden konnten, welche eher unserem Alter entsprechen. Hier stellen wir Auszüge aus den vier Geschichten vor.

Schneewittchen 

… Als die Winzlinge nachhause kamen, fanden sie die Puppe am Boden. Sie war verreckt. Die Winzlinge fanden den Kamm und heulten. Sie heulten drei Tage lang. Sie wollten die Schnitte vergraben, aber sie sah noch so nice aus. Sie sagten: «Die Schnegge können wir nicht einfach vergraben». Die sieben Kurzen liessen einen durchsichtigen Sarg aus Glas anfertigen. Sie schrieben den Namen der Schnitte mit goldener Schrift auf den Sarg. Sie klatschten den Sarg auf den Berg und immer ein Kurzer bewachte ihn. Auch die Tiere hatten Mitleid. Die Schnitte blieb lange in dem Sarg, aber sie wurde nicht hässlich, denn sie war weiss wie Schnee, rot wie Blut und schwarz wie der BMW vom Nachbarn. Aber einmal kam ein Königssohn und übernachtete bei den Kurzen…

Hänsel und Gretel

… Die Alte führte die Kids noch tiefer in den Wald, wo sie ihren Lebtag noch nicht gewesen waren. Da war ein grosses Feuer angemacht und Mum sagte: «Bleibt da, ihr Gören, und wenn ihr müde seid, könnt ihr ein wenig pennen. Wir gehen in den Wald und hacken Holz. Abends, wenn wir fertig sind, holen wir euch ab». Als es Mittag war, teilten sie ihren Döner und assen das abgelaufene Fleisch und bekamen Magen- Darm- Verstimmungen. Dann schliefen sie ein. Niemand kam zu den Opfern. Sie erwachten erst in der finsteren Nacht und Hänsel tröstete seine Schwester Dilara: «Warte nur, Dilara, bis der Mond aufgeht, dann werden wir die Dönerstücke sehen, die ich ausversehen gegessen habe. Die zeigen uns den Weg in die Jugendanstalt». Als der Mond voll kam, machten sie sich auf, aber sie fanden den gegessenen Dürüm nicht, denn die Chicken Wings hatten das abgelaufene Fleisch aufgegessen. Hänsel sagte zu Dilara: «Wir werden verrecken und den Sch…weg nie finden… 

Rotkäppchen

… Als der Wolf seinen Appetit gestillt hatte, chillte er wie immer im Bett, pennte ein und schnarchte. Der Jäger ging neben dem Haus vorbei und dachte: « Wieso schnarcht die Faltenfresse so laut!  Ei, Bro, du musst doch nachsehen, wieso sie so laut schnarcht», dachte er sich. Da trat er in die Stube, und als er vor das chillige Sofa kam, sah er, dass das hässliche Vieh darin lag: « “Bro, habe ich dich endlich gefunden, du siehst echt scheisse aus!» Dann wollte er seinen Ballermann rausholen, als ihm einfiel, dass das räudige Vieh die Alte vielleicht gefressen haben könnte und sie vielleicht noch zu retten wäre. Er schoss nicht, sondern nahm sein Schweizer Sackmesser und schlitzte ihm den Bauch auf. Als er ein paar cm aufgeschlitzt hatte, sah er das hässliche rote Käppchen leuchten und noch ein paar cm weiter, sprang das Mädchen heraus. « Ach du Sch…!» Im Wolf stank es und der Mundgeruch von der Faltenfresse machte das auch nicht gerade besser. Und wie die Alte hinterherkam war zum Kotzen. Rotkäppchen holte so richtig fette Steine und sie füllten dem Wolf den Bauch damit. Und als der Sack aufwachte und fortspringen wollte, klatschte er gleich wieder auf den Boden und biss so ins Gras.

Dornröschen

… Da latschte er weiter und sah den ganzen Hofstaat. Mann chillte und pennte und oben auf dem Thron lag der Chef und die Chefin. Da latschte er weiter. Es war Totenstille, so dass er seinen verfluchten Atem hörte. Da war er endlich bei dem Turm angekommen und öffnete die alte Tür. Dort war die alte Stube, wo Dornröschen pennte. Sie lag auf dem Bett. Sie war so heiss, so dass er seine Glubschaugen nicht abwenden konnte. Er bückte sich und knutschte sie ab.

Sie schlug ihre schönen Augen auf und sah ihn nett an. Sie gingen zusammen hinunter. Da wachten alle auf, der Chef, die Chefin und der ganze Hofstaat…

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